Vom 21. bis 25. August öffnet die Gamescom 2024 ihre Pforten. Dann strömen an den fünf Publikumstagen erwartungsgemäß wieder mehr als 300.000 Besucher in die heiligen Nerd-Hallen. Die Vorfreude ist groß: Gäste können sich auch dieses Jahr wieder auf bekannte Publisher, beeindruckende Messestände, Gratis-Goodies und spannende Indie-Entwickler freuen. Und auch lange Warteschlangen vor und in der Messe, überfüllte Gänge und überteuertes Essen werden wieder am Start sein.
Weshalb fahrt ihr zur Gamescom? Welcher Typ Besucher seid ihr? Ich habe eine kleine feine* Auswahl bekannter Stereotypen aufgelistet, vielleicht erkennt ihr euch wieder?
Der Käufer
Du bist clever und greifst dir bei den großen Publishern die übergroßen Werbetaschen ab. Die bieten (fast) genug Platz, um deine angepeilten Nerd-Neuanschaffungen sicher ins Hotel und später nach Hause zu transportieren. Ob Spiele-Soundtracks, Mangas, Miniaturfiguren deiner Lieblingscharaktere, Poster, Fußmatten oder oder oder: „Gotta collect them all“ ist dein Motto, Halle 5 ist dein Spot. Hier gibt’s, was auch immer dein Nerd-Herz begehrt. Und noch viel mehr Schätze, die bis heute noch nicht mal auf deiner Wunschliste standen. Du schleppst dich abends mit vollgepackten Taschen und leerem Geldbeutel vom Messegelände. Service-Info mit Mehrwert für dich: Die meisten Stände akzeptieren EC- und Kreditkarten.
Der Hartgesottene
10 Uhr öffnet die Messe? Klare Sache, dass du ab 7 Uhr vor den Toren stehst. Bereit, als einer der ersten durch die Ticketscanner zu drängen, sobald die Türen öffnen. Im Vorfeld hast du dich informiert, in welcher Halle deine mit Spannung erwarteten Top-Games und Publisher untergebracht sind und stürmst zielsicher direkt auf deine erste Anspielstation zu. So absolvierst du jeden Messetag-Morgen mindestens einen Triple-A-Titel mit möglichst geringer Wartezeit. Hast du die erste Station hinter dich gebracht – wahlweise aufschlussreiche Anspieldemos oder langweilige bereits an anderer Stelle gezeigte Trailer – geht es zu deinem zweiten Must-see. Ausgestattet mit Switch, Sandwiches und Campingstuhl bist du bestens auf lange Warteschlangen vorbereitet.
Das Partytier
Tagsüber Messe ist ja nice. Noch nicer wird die Publisher-Party am Abend. Vielleicht bei EA? Oder Sony? Auf welche Weise auch immer bist du an ein Eingangsbändchen für eine der Partys in der Business Area gekommen. Anzockstationen, Drinks for free und Kontakte zu hohen Tieren der Gaming-Branche – dies ist dein Ziel. Also feiernd durch die Nacht. Die Messe hat auch am nächsten Tag noch bis 20 Uhr geöffnet…
Der Retro-Fan
Früher war alles besser, dazu brauchst du gar keine Diskussion starten, denn du weißt es ja schon. Deine Anlaufstelle ist die Retro Area, die in der Regel Halle 10.2 ihr Zuhause nennt. Hier gibt es Pacman, Flipper-Automaten aus Prä-YouTube-Zeiten und blitzblank geputzte Glasvitrinen mit sämtlichen Legend of Zelda- sowie Pokémon-Varianten, die je erschienen sind. Natürlich weißt du, welche Farbe die A-B-Knöpfe des ersten Gameboy haben. Das Rumble Pack für den Nintendo 64-Controller ist nichts Neues für dich und du erinnerst dich an den schmerzhaften Abrieb des N64-Joysticks, als hättest du ihn noch gestern beim Rudern-Minispiel von Mario Party provoziert. Sollen die Triple-A-Fans sich doch die Beine in den Bauch stehen, du versammelst deine Freunde zu einer Partie Smash Bros. Melee!
Der Headies-Spieler
Videospiele? Ja nett, aber hey, hier gibt es eine Skateboard-Area, Rennen mit ferngesteuerten Autos und Headies! Körperbetontes Echtzeit-Gaming ist angesagt. Du triffst neue Freizeitsportfans von überall und schwitzt dir in aufbrausenden Duellen die Messe-Pommes aus dem Körper.
Die Bohne
Deine Bohnenlieblinge einmal live statt auf dem Bildschirm sehen? Die Gamescom macht’s möglich. Du kennst sie alle oder willst mit allen ein Foto. Du möchtest so nah wie möglich an der Bühne stehen. Du willst nach Goodies greifen, die Etienne verteilt. Wo du doch weißt, dass sie an irgendeinem Teil des Messestands hängen bleiben werden. Autogramme, Fotos, Umarmungen, Handshakes: Heute ist deine Chance, die Bohnen aus diesem Internetsender live und in Farbe zu treffen. Ganz egal, ob du aus Hamburg, Köln oder Wien bist (Grüße @DonPedro_Vienna), heute triffst du die Beans live und in Farbe.
Der (arme) Gourmet
Wer lange in Warteschlangen ausharrt, Fotos mit Idolen sammelt und zig Demos angespielt hat, kann schon mal ein Hüngerchen erleben. Pommes, Bratwurst, China-Imbiss (teuer aber Tipp) und Crepe-Stand – du kennst das ganze Angebot. Und wirst angesichts der Messepreise vielleicht am Merch sparen müssen. Morgen schmierst du dir Brote und packst viele Müsliriegel ein! Als Experte weißt du natürlich, dass sich fürs Mittagessen ein Gang zu Halle 10 in die entertainment area lohnt. Hier nehmen die Warteschlangen nicht so massive Ausmaße wie auf den Außengeländen an.
*humoristische und zugespitzte
** Sorry Apfel!
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