Ich habe mal wieder einen Essens-Lieferdienst ausprobiert. Diesmal aber keinen für Kochmenüs – hier nutzen wir weiterhin Hello Fresh und sind damit größtenteils auch sehr zufrieden. Jetzt war Obst von Etepetete dran. Obst denkt ihr euch? Gibt’s das nicht mehr im Supermarkt?
Natürlich schon! Trotzdem war ich neugierig und wollte den Dienst Etepetete ausprobieren. Vermutlich bin ich auf diesen erstmals über Werbung auf Social Media aufmerksam geworden. Der personalisierte Algorithmus hat sicher gedacht: Die bestellt bei Hello Fresh, die lässt sich sicher auch Obst bringen. Es hat zwar ein paar Werbeeinblendungen gebraucht, aber schlussendlich hatte die Künstliche Intelligenz recht.
Etepetete: Was ist das?
Das Unternehmen mit Hauptsitz in München bietet in erster Linie einen Lieferdienst für Gemüse und Obst an. Das heißt, ihr bekommt wahlweise eine Kiste mit Gemüse und/oder Obst. Zudem gibt es eine Rohkost-Variante, eine Box mit Snacks und eine mit Grundnahrungsmitteln. Mit Ausnahme der letzten beiden könnt ihr euch zwischen zwei Größen entscheiden: Classic reicht für ein bis zwei Personen, Family für drei bis vier.
Was kostet’s?
Kommen wir gleich mal zu den Fakten: Meine bestellte Classic-Obst-Box kostet regulär 27,99 Euro. Ihr könnt euch online informieren, welches Obst sehr wahrscheinlich in eurer Lieferung landet. Ihr wisst aber vorher nicht mit Sicherheit, was und wie viel enthalten ist. Ich persönliche finde diesen Überraschungseffekt spannend. Als Zustelltag konnte ich mich zwischen Mittwoch, Donnerstag und Freitag entscheiden. Unser Paket kam via DHL. Einen Tag vor der Lieferung erhielt ich die Info mit der Sendungsverfolgung, die Zustellung lief einwandfrei.
Was war drin?
Hier einmal das Foto der Box:
Enthalten waren (alles Bio-Qualität):
- Ein großer Ingwer
- Eine Mango
- Sieben Bananen
- Zwei Limetten
- Vier Zitronen
- Vier Kiwi
- Zwei Mandarinen
- Zwei Avocado
- Vier Äpfel
- Zwei Orangen
- Drei Birnen
- Eine Grapefruit
- Eine Tüte Datteln
Gerade beim Schreiben dieser Liste erscheint mir der Inhalt reichlich. Sicher werden einige sagen: „Dafür 27,99 Euro? Das finde ich teuer.“ Nun will ich einmal kurz auf die Idee hinter Etepetete eingehen und den Ursprung von Obst und Gemüse.
Woher kommen die Sachen aus der Etepetete-Box?
Etepetete kauft Nahrungsmittel von Bauern und Landwirten, die aufgrund unperfekten Aussehens von Supermärkten verschmäht werden. Zum Beispiel ist die Kartoffel verformt, die Orange hat einen Schalenfehler und die Lauchzwiebeln weisen Hagelschäden auf. Zu groß, zu klein, zu krumm – da gibt es viele Gründe. Etepetete macht solche Ernteüberbleibsel ausfindig, holt die Waren direkt beim Landwirt ab und schickt sie in den Kisten zum Endverbraucher, in diesem Fall zu mir.
Auch bei der Snack-Box handelt es sich um Ware, die die Supermarkt-Standards nicht erfüllt. Zum Beispiel reicht das Mindesthaltbarkeitsdatum nicht mehr aus, obwohl das Produkt noch mehrere Monate haltbar ist. Aber auch fehlerhafte Etiketten oder Bruchware sorgen dafür, dass diese Snacks sich nicht verkaufen und stattdessen bei Etepetete landen.
Wie stehts ums Thema Nachhaltigkeit bei Etepetete?
Sicher werden manche sagen: „Obst nach Hause liefern lassen ist nicht gerade umweltfreundlich.“ Dabei muss das Obst ja auch zum Supermarkt gelangen. Statt zu Rewe, Lidl und Co. kommt es nun eben direkt zu mir. Zudem diese „geretteten“ Lebensmittel vom normalen Handelspartner abgelehnt wurden. Auf diese Weise kann der Bauer seine Ernte doch noch verkaufen. Wie ihr auf dem Foto sehen könnt, verzichtet die Box komplett auf Plastik. Die Datteln waren in einer Papiertüte, der Rest lose in gefalteten Bereichen in einem Papierkarton. Meiner Meinung nach toll gelöst. Zudem arbeitet Etepetete seit Januar 2020 klimaneutral. Ihre CO2-Ausgaben kompensieren sie, indem sie mit dem Unternehmen ClimatePartner den Amazonas Regenwald in Brasilien vor Abholzung und Brandrodung schützen.
So viel zu den Fakten. Ihr bestellt also Gemüse und Obst, das sonst vermutlich weggeschmissen wird, da es im üblichen Handel keinen Abnehmer findet. Alle Artikel haben Bio-Qualität. Bis auf Ingwer und Grapefruit haben wir alles verbraucht (Kennt jemand ein Kuchenrezept mit Grapefruit?!). Die Datteln haben wir in Smoothies verwendet. Mein Highlight waren die Äpfel. Ich habe seit einigen Jahren eine Unverträglichkeit gegen die meisten Äpfel. Ob mit oder ohne Schale, Bio oder konventionell, Marke X oder Y – schon ein kleiner Bissen löst bei mir häufig Übelkeit aus. Hin und wieder traue ich mich und teste wieder einen, leider meist ohne Erfolg. Nun habe ich mich wieder versucht. Und hurra! Ich konnte tatsächlich alle vier Exemplare in unserer Box essen. Schwer vorzustellen, wie glücklich mich das gemacht hat. Natürlich könnten in der nächsten Box Äpfel anderer Sorten sein, es wird also wieder ein Glücksspiel für mich. Doch diese vier Apfelfreuden nimmt mir niemand mehr.
Mein Fazit
Ich bin froh, die Box nach den vielen Anzeigen endlich mal getestet zu haben. Vor allem in der aktuellen Zeit versuche ich, möglichst selten zum Supermarkt zu gehen, weshalb ich gerne solche Serviceangebote nutze. Die Lieferung war einwandfrei, die Sachen sinnvoll verpackt ohne Plastikmüll und das Obst ausnahmslos lecker. Wichtig: Bei Etepetete geht ihr ein Abo ein. Ihr könnt wählen, ob ihr die Box jede Woche oder 14-tägig bekommen möchtet. Eine Kündigung ist aber jederzeit möglich. Zudem könnt ihr auch Lieferpausen einrichten und die Größe sowie Art der bestellten Box ändern.
Was ist eure Meinung dazu? Könnt ihr euch vorstellen, das mal zu probieren oder ist das nichts für euch? Lasst es mich gerne in den Kommentaren wissen. Übrigens: Googelt vor eurer ersten Bestellung mal nach „Etepetete Gutschein“. Auf diesem Weg habe ich einen Code für fünf Euro Rabatt bekommen. Hier kommt ihr zur Website von Etepetete.
Ihr wollt wissen, wie meine Meinung zu Hello Fresh ist? Zu diesem Test gelangt ihr hier.
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