Das Huhn wünscht frohe Weihnachten!
Weihnachten. Das ist diese eine Zeit im Jahr, in der die Menschen einmal runterkommen, sich fern von Arbeit und Alltag Ruhe gönnen. Es sind die Tage im Jahr, die Familien zusammenbringen, deren Mitglieder sonst quer durchs Land oder die Welt verteilt leben. Auch für mich bedeutet Weihnachten eine alljährliche Auszeit von Routine, Job und von Köln. Es ist die Woche, in der ich – Enkelin, Tochter, Freundin – in die Heimat zurückkehre und Kraft tanke bei meinen Liebsten.
Früher war Weihnachten noch ein wenig lauter als in diesem Jahr. Wir kamen (fast) alle auf dem Bauernhof meiner Großeltern zusammen. Und obwohl wir gar nicht mal ein riesiger Verwandtschaftshaufen sind – Großeltern, Tante, Cousin, Cousine plus Partner – musste man sich schon etwas deutlicher artikulieren, um in all dem Trubel Gehör zu finden. Ich selbst bin eine Mischung aus rationalem Norddeutschen und süddeutschem Temperament. Mit dem Ergebnis dieser genetischen Mischung bin ich persönlich sehr d’accord.
Die Norddeutsche in mir muss sich aber ab und an aus dem Familientrubel zurückziehen und sich eine viertel Stunde Ruhe gönnen. Am liebsten mit der Katze (die Hunde auf dem Bauernhof dürfen nicht ins Haus…) im Gästezimmer aufs Bett werfen und durchschnaufen. Nach solch einem kurzen Energietanken bin ich wieder bereit für mehr Lautstärke, mehr Menschen und noch mehr Essen.
Vor einem Jahr um diese Zeit war meine Oma schwer krank. Für die ganze Familie waren das unglaublich zehrende Tage. Das Gefühl, jemand langsam und doch so schnell zu verlieren, lässt sich nicht in Worte fassen. In diesem Jahr nun „feiern“ wir das Fest der Liebe zum ersten Mal ohne meine geliebte Großmutter. Das fühlt sich so an, als säße die ganze Familie an einer großen Esstafel, doch der Platz am Tischende ist leer. Ihr Platz ist nicht besetzt, sie fehlt.
Es war ein wunderschönes Gefühl, nach Hause zu kommen. Viele Wochen hatte ich mich schon auf diese Tage gefreut. Zu wissen, dass es diesen Ort gibt, an dem Familie und Freunde jedes Mal glücklich sind, dich zu sehen – diese Gewissheit um diesen geborgenen Fleck Heimat ist unbezahlbar. Und auch wenn dieses Weihnachten kein leichtes wird ohne meine Oma, werde ich die wunderschöne Zeit in der Pfalz genießen. Schließlich sind diese Momente kostbar, das sollten wir uns immer wieder bewusst machen.
Während ich den Heiligabend nun mit Schokokuchen ausklingen lasse, möchte ich euch allen frohe Weihnachten wünschen. Ich hoffe, ihr könnt diese wertvollen Feiertage bei euren Liebsten verbringen und habt einmal die Zeit, tief Luft zu holen und zur Ruhe zu kommen. Und mögen die Tage nicht ganz so laufen wie erhofft – weil zum Beispiel der Hund die Weihnachtsgans gegessen hat – dann schließt kurz die Augen und denkt dran: Auch der Vierbeiner hat sich sehr über das Festmahl gefreut.
In diesem Sinne: Frohe Weihnachten! Und tausend Dank für das Geschenk, das ihr mir immer wieder macht– indem ihr euch die Zeit nehmt, meinen Blog zu verfolgen und meine Texte zu lesen. Ihr schenkt mir jedes Mal ein Lächeln. Dankeschön!
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[…] sind die Urlaubstage schon weitgehend dahingezogen und ich bin nach einem tatsächlich entspannten Weihnachtsfest zurück in meiner Wahlheimat. Denn obwohl ich nun schon drei Jahre in Köln wohne, habe ich noch nie […]
[…] heute anhält. Diesen Verlust habe ich längst noch nicht verstanden und realisiert. Zwar haben wir Weihnachten das erste Mal ohne sie verbracht und sie ist nicht mehr da, wenn ich zu meinen Verwandten fahre. […]
[…] Erdenbürgers. Bei meinem nächsten Heimatbesuch werde ich ihn kennenlernen. Und auch unser Weihnachtsfest wird er bereichern. Und ab sofort jeden Verwandtschaftsbesuch, der da kommt. Bis dahin gilt es, […]