Gamescom. Jedes Jahr ist das laut eigener Aussage „weltweit größte Event für Computer- und Videospiele“ ein fixer Termin in meinem Kalender, Urlaub inklusive. In dieser Woche im August trete ich mir aber nicht allein die Füße in den zahlreichen Messehallen platt. In der Regel heiße ich Besuch aus der Heimat willkommen und verbringe einige schöne Stunden in virtuellen Spielewelten, die im Alltag oft zu kurz kommen. Zwei bis drei Tage (eher drei) besuche ich die Gamescom aber dann doch. Ich erhoffe mir nicht die größten Spiele-News, vieles erfährt man spätestens einige Tage danach ohnehin im Internet und erhält Einblicke, die als Privatperson ohnehin nicht drin sind wie etwa Interviews mit Entwicklern und exklusive Anspielsessions.
Gamescom: Treffpunkt, Merch-Traum und Menschengedrängel
In erster Linie feiere ich die Gamescom als Treffpunkt mit Nerds von nah und fern. Seit einigen Jahren sammele ich Fotos mit Fans von Rocket Beans TV und erstelle daraus Collagen, immer eine schöne Erinnerung an das jeweilige Messejahr. Der 24h-Sender produziert zudem zahlreichen Live-Content vom eigenen Stand aus. Da stehen dann massig Bohnenfans um die Scheibe (na gut, seit 2018 waren die Scheibe und das Aquariumgefühl passé) und verfolgen die Sendung vor Ort. Manchmal verweile ich einfach am Stand der Beans, erschöpft auf den Boden gesunken, und erhole mich von den zurückgelegten Kilometern in Halle 5 bis 10. Nur um dann wieder plötzlich aufzuspringen, weil ich Fans sehe, die ich noch nicht vor der Fotolinse hatte.
Ich bin großer Fan der Gamescom. Und bin sehr glücklich, dass sie auch nach den Verhandlungen im vergangenen Jahr in Köln bleibt. Denn so habe ich sie vor der Haustür und viele meiner Freunde sind mit von der Partie. Trotzdem hat das Ganze auch einen faden Beigeschmack. Denn: Die Gamescom hier ist voll, eng, heiß, anstrengend. Die fast jährlich angestrebten und erzielten Besucherrekorde fühlt man: auf den Wegen zwischen den Hallen, in den Hallen und auf den Männer-Toiletten. Erfreulicherweise – im Sinne der Ausgewogenheit – warten auch die Damen inzwischen immer länger auf die Pinkelpause.
Gamescom 2019: event-arena, breitere Gänge und mehr Lounge-Flächen
2018 verzeichnete die Gamescom rund 370.000 Besucher in fünf Tagen. Zwar erstreckte sie sich auf fünf Messehallen und mehrere Ebenen, darunter auch die sehr großzügigen 10er-Hallen. Doch gerade die großen Publisher wie EA, Sony und Nintendo befinden sich häufig sehr nah beieinander, was zu regelrechten Staus und großem Gedränge führt. Heute flattert eine Pressemitteilung in mein Postfach: 2019 soll es „mehr Platz für Besucher“ geben. Durch das Öffnen einer weiteren Hallenebene sollen die Quadratmeter von 201.000 auf 210.000 wachsen, das entspricht einer Zunahme von fünf Prozent. Zudem sollen „Besucher-Hotspots“ entzerrt werden. Neu hinzukommt Halle 11.3, wo hauptsächlich „spezielle Events“ stattfinden sollen. Heißt für mich: Die vollen Hallen bleiben, aber vielleicht verirren sich ja einige Besucher in die neue Halle und zu diesen Events. Was sich in diesem Fall hinter dem Begriff verbirgt, soll in wenigen Tagen bekanntgegeben werden. Warten wir mal ab. Die Pressemitteilung vermeldet zudem „die Verbreiterung der Gänge, zusätzliche Catering- und Lounge-Flächen […] sowie das neu eingeführte Abendticket“. Letzteres hilft aber tatsächlich nur, wenn auch genügend Leute die Messe nachmittags verlassen. Sonst heißt es: kein Einlass, die Messe ist zu voll. Und das bedeutet, du bleibst draußen, selbst wenn du bereits ein Ticket hast. Auf diese Weise durfte ich selbst schon einmal einige Zeit vor der Türe stehen.
Einen besonders erfreulichen Punkt nennt die Meldung dann aber doch: Die Merchandise-Area – mein persönlicher Traum aus Super Mario-Kissen, Nerd-Shirts und allerlei nostalgischem Sammelkram – wächst weiter und erstreckt sich in diesem Jahr wieder in Halle 5.2 und zusätzlich auch in Teile der Halle 5.1. Ich bin gespannt, wie sich die 5-Prozent-Vergrößerung in echt anfühlt und bin schon jetzt voller Freude auf dieses Nerd-Highlight meines Kalenders. Wir sehen uns im August!
Kein Kommentar