Bleibt daheim, bleibt gesund, rutscht gut rüber – bye 2020!
Die Quersumme von 2020 ist vier. Meine Glückszahl. Wer hätte ahnen können, was dieses Jahr für die Welt bereithält? Eine globale Pandemie, die das gesellschaftliche, wirtschaftliche und private Leben komplett auf den Kopf stellt. Das hatte wohl niemand auf dem Schirm. Ich hoffe, wenn ihr das lest, seid ihr gesund und wohlauf.
Auch für mich war es ein seltsames Jahr. Ohne Geburtstagsfeiern, geliebte Community-Treffen mit Bohnen, ohne Gamescom, die jährlich zu meinen Highlights zählt. Keine Kneipenabende mit Pubquiz oder nervenaufreibende Nerdquiz-Events in unserer Stammbar. Auch keine regelmäßigen Essens-Dates, die ich sonst gerne zelebriere. Und zuletzt kein Weihnachten mit der ganzen Familie.
Wenn ich mich umhöre, wollen die meisten das Jahr 2020 nur allzu gerne hinter sich lassen und es schnellstmöglich vergessen. Und ja, es ist natürlich eine Katastrophe: Existenzen gehen verloren, die Kultur liegt brach, Arbeitnehmer müssen mit Kurzarbeit über die Runden kommen oder rutschen in die Arbeitslosigkeit. Vor all dem stehen noch die vielen Menschen, die den Kampf gegen COVID-19 verloren haben. Familien, die ihre Angehörigen verabschieden mussten – und womöglich nicht einmal persönlich Lebewohl sagen konnten.
Meine zwei belegten BWL-Vorlesungen haben aus mir keinen Wirtschaftsexperten gemacht. Ich habe nicht die Kompetenz einzuschätzen, wie schwerwiegend die wirtschaftlichen Auswirkungen sein werden. Was ich eher begreifen kann, sind Menschen, die um das Leben ihrer Lieben bangen. Medizinische Fachkräfte, Pflegepersonal, Ehrenamtliche, die Überstunden schieben, um anderen zu helfen. Ständig umgeben von der Gefahr, sich selbst anzustecken.
Ja, Corona hat unser Leben verändert und eine heftige Krise ausgelöst. Ich bin 30 Jahre alt. Meine größte Lebensherausforderung besteht darin, möglichst viel Zeit zuhause zu verbringen. Mit zahlreichen Unterhaltungsmedien und diversen Jogginghosen. Ich möchte keinesfalls sagen, dass das für alle Menschen leicht oder möglich ist. Schließlich gibt es so viele Situationen, in denen zuhause für viele ein gefährlicher Ort sein kann. Wenn ich aber an alte Menschen denke und daran, welche Zeiten sie überstehen mussten, bin ich dankbar. Ich kann helfen, diese Zeit zu überstehen, in dem ich zuhause bleibe.
Ich bin seit jeher ein Optimist. Sicher wird Corona unser Leben auch 2021 stark beeinflussen. Wir sind aber so viel weitergekommen. Die Impfungen beginnen und so sind bald hoffentlich die Schwächsten besser geschützt. Je mehr Menschen sich an die Vorschriften halten, Kontakte einschränken und Rücksicht auf andere nehmen, desto schneller lässt sich das Virus eindämmen. Sollte auch nur ein Corona-Leugner auf diesen Text gestoßen sein und noch bis hierhin durchgehalten haben: Nutz deine Zeit doch mal sinnvoller und sieh dir dieses Video an. Hier hat ein Moderator von Rocket Beans TV es auch für die Ignorantesten schön erklärt, wieso das ganze eben kein groß geplanter Witz ist.
Ich hoffe sehr, dass ihr auch etwas Gutes aus 2020 mitnehmen könnt. Ich war schon immer ein Mensch, der gerne viel Zeit in den eigenen Wänden verbringt. Da kommen mir meine Hobbies – Videospiele, Serien, Lesen – sehr entgegen. Zudem trage ich gerne Jogginghosen. Gleichzeitig liebe ich Umarmungen, alle meine Freunde werden stets zur Begrüßung geherzt. Das fiel natürlich weg. Wenn das einmal wieder möglich ist, implodiere ich möglicherweise vor Freude!
Mir bleiben dieses Jahr unter anderem zahlreiche Quizabende im Gedächtnis. Die finden inzwischen nämlich online statt. Das hat den schönen Vorteil, dass auch Freunde teilnehmen können, die nicht in Köln wohnen. Aktuell spielen wir virtuell Gesellschaftsspiele – die Technik macht es möglich. Auch Mädelsabende und Community-Treffen habe ich so mit dem Laptop verbracht. Das hat den schönen Nebenaspekt, dass ich* ganz viele Wohnungen zu Gesicht bekomme. Als Nerd fiel mir die Umstellung von real zu digital natürlich leichter als anderen. Aber auch weniger technikaffine Familien entdecken Online-Meetings als Kommunikationsmittel und können ihren Lieben so zumindest auf dem Bildschirm erleben.
Liebe Leser, die ihr tatsächlich noch bis hier vorgedrungen seid – immer kürzeren Konzentrationsspannen zum Trotz. Ich wünsche euch einen guten Rutsch ins neue Jahr! Ich hoffe, ihr seid gesund und könnt vielleicht auch etwas Gutes aus 2020 mitnehmen. Sei es die makellos gesäuberte Bude, das gelöste 3000-Teile-Puzzle oder der neu angelegte Garten. Oder auch die Entschleunigung, das frisch entdeckte Hobby oder die neue Loungewear-Kollektion. Ich wünsche euch alles Gute für 2021. Seid rücksichtsvoll für euch und eure Mitmenschen, lasst uns an einem Strang ziehen, um bald wieder mehr Normalität einkehren zu lassen. Vorher wollen wir den Ärzten und allen, die unablässig schuften, nicht unnötig mehr Arbeit machen. Bleibt zuhause und bleibt gesund.
* Individuum, das Immobilienanzeigen als Hobby versteht und liebend gerne Wohnungen und Häuser ansieht. Unabhängig davon, ob groß oder klein, krass dekoriert oder chaotisch.
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