Hund ist eingezogen – willkommen zuhause!
Da war er also, der 6. Februar 2022. Der Tag, an dem mein Freund und ich einen Hund adoptieren sollten. Schon morgens stieg bei mir die Anspannung: leicht flauer Magen, konnte nicht wieder einschlafen, war Dopsball-mäßig aufgedreht. Das Hundekörbchen stand, das Futter war vorbereitet, der Wassernapf schon voll. Zerbrechliche oder schlicht zu leichtgewichtige Dekorationsgegenstände hatten wir vorsorglich in Sicherheit gebracht. Denn wenn die verspielte, junge Maus ihre fünf Minuten hat, stehen alle Zeichen auf Action und Spaß!
Einmal Hund für immer bitte: Abholung beim Tierschutzverein
Pünktlich zur Abholung um 14:30 Uhr beim Schutzhof des nahegelegenen Tierschutzvereins schüttete es aus Eimern. Quasi nach dem Motto: Bist du dir sicher, dass du einen Hund adoptieren möchtest? Du musst bei Wind und Wetter vor die Tür! Doch ich war mir sicher. Schon lange. Zwei durchquerte Hoftüren später stand sie da, die kleine Maus. So wie die drei Treffen zuvor, nur dass wir dieses Mal zusammen nach Hause fahren würden. In ihr neues Zuhause. Ihr Für-Immer-Zuhause.
Vor Ort konnten wir sie noch mit passendem Geschirr, Halsband und Leine ausstatten. Im Büro erledigten wir die Formalitäten, unterschrieben den Schutzvertrag und bezahlten die Schutzgebühr für den Hund. Die deckt unter anderem einen Teil der Futter-, Transport- und Tierarztkosten für das Tier. Während wir im Büro saßen, fiepte die Maus – kein Wunder, ganz ohne ihre bisherigen Bezugspersonen. Als es dann wieder raus ging, folgte sie uns aber ohne Widerrede. Die ertönte dann im Auto, denn das ist ihr noch nicht ganz geheuer.
Häufchen auf der Wiese, Nickerchen im Hundebett
Zuhause angekommen, inspizierte sie ganz vorsichtig sämtliche Ecken der Wohnung. Ein erstes Fressen wurde genüsslich verspeist. Das erste Häufchen wiederum versetzte mich in Verzücken, denn es geschah draußen auf der Wiese und nicht auf dem heimischen Vinylboden. Schnell stellte sie sich als großer Fan unserer Flauschteppiche heraus, über die sie liebend gerne drüberrollt. Schon wenige Stunden nach der ersten Ankunft bei uns fiel sie in ihr erstes Schläfchen. Einmal mehr erstaunte mich, wie schnell sie sich an neue Umgebungen und Umstände gewöhnt.
Gassigehen: Muss das sein, fragt der Hund?
Spazierengehen ist bislang ihre größte Herausforderung. Schließlich ist sie erst seit Januar in Deutschland und kannte vorher wahrscheinlich nur das rumänische Tierheim mit Zwingerhaltung. Gassirunde, Wohnung, Treppen, Autofahren – alles Neuland für sie. Ängstlich und vorsichtig spitzt sie um Häuserecken, nimmt Einfahrten und Vorgärten unter die Lupe. Gott sei Dank sind Leckerchen hoch im Kurs, die die Angst in Neugier verwandeln. Sobald sie merkt, dass ihr gar nichts zustößt, kommt diese zum Vorschein und es wird interessiert geschnüffelt. Für den ersten Abend bei uns hat sie sich einfach super angestellt.
Erste Nacht im neuen Zuhause
Die erste Nacht war für mich vielleicht ebenso aufregend wie für sie. Unser Schlafzimmer ist im Souterrain, es geht also eine Treppe runter. Die tragen wir sie bislang, das müssen wir erst in Ruhe üben. Normalerweise meldet sie sich schon, wenn sie raus muss und geht zur Wohnungstür. Da die vom Untergeschoss ohne Treppe nicht erreichbar ist, reagierten wir hier einmal zu spät und das Pipi ging aufs neue Hundekissen. Natürlich kein Problem, wurde kommentarlos weggewischt und alles ist gut. Anschließend nahm sie auf ihrem Hundebettchen Platz. Zwar wanderte sie noch ein paar Mal ums Bett umher, dann aber schlief sie tatsächlich durch bis halb neun Uhr morgens. Ich war baff. Und unausgeschlafen, denn ich bekam vor Aufregung kaum ein Auge zu. Amtet sie noch, geht es ihr gut, baut sie ein Häufchen? All diese Gedanken trieben mich in der Nacht um. Es war eben für uns beide eine Premiere.
Am nächsten Morgen ein kleiner Rückschlag. Sie war überhaupt nicht begeistert, als ich mit ihr raus wollte. Sie stemmte sich kräftig ins Geschirr, um ihr Missfallen zu signalisieren. Ich trug sie den Weg zur Wiese und setzte sie dort ab. Und da geschah das biologische Verdauungsprozedere: kleines und großes Geschäft abgehakt! Ich freute mich wie ein Honigkuchenpferd. Und die Maus auch, denn jetzt ging es wieder nach Hause. So viel soll es gewesen sein für den ersten Statusbericht von uns. Doch eine Sache fehlt ja noch!
Wer bis hierhin gelesen hat, hat eine Belohnung verdient. Daher hier ein nicht ganz unwichtiges Thema: ihr Name. Sicherlich hört die Hündin nicht einfach nur auf „die Maus“. Vom Tierschutzverein erhielt sie den Namen Fabiola. Der klingt zwar sehr edel, ist aber auch sehr lang und etwas umständlich zu rufen. Daher haben wir sie umgetauft, Fabiola will ich als symbolischen Zweitnamen aber behalten. Und wie heißt die Maus nun? Et voilà: Yuna.
Wir gewöhnen uns nun weiter ein und halten euch hier auf dem Laufenden! Bis dahin, verschmuste Grüße vom Huhn und Yuna.
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