Happy International Friendship Day! Eine Ode an Freundschaft, Obstsalat und Brownies
Heute ist internationaler Tag der Freundschaft. Passt, denke ich. Zwar pflege ich an diesem Sonntag nur den Kontakt zur Familie im heimischen Garten und genieße das leise Plätschern des Brunnens, doch eigentlich bin ich an diesem Wochenende im Namen der Freundschaft unterwegs gewesen. Denn der Grund meines Besuchs war ein Treffen mit Freundinnen aus meiner Jugend. Zwischenzeitlich hatte man sich mal aus den Augen verloren. Schon allein dadurch, dass wir für die Ausbildung oder das Studium weggezogen waren. Inzwischen treffe ich mich mit diesen zwei Freundinnen aber alle paar Monate. Jedes Mal merke ich: Auch wenn man sich noch so viele Jahre nicht gesehen hat, fühlt es sich doch an wie früher. Na gut, fast. Man merkt schon, dass wir in die Jahre gekommen sind. So gibt es jetzt Obstsalat statt Kuchen und Wasser mit Limette statt Cola. Ja, es ist gesund. Ja, es schmeckt. Ja, ich fühle mich alt.
Manche Dinge sind wie früher: Es wird gezockt, gelacht, gefuttert. Und doch sind die Jahre ins Land gezogen. Eine von beiden arbeitet inzwischen als stellvertretende Filialleiterin einer Bank. „Wann ist das passiert?“, frage ich mich manchmal. Die andere hat es während eines Auslandssemesters nach Japan gezogen. Das Land, für das wir schon aufgrund der Liebe zu Animes (japanischen Zeichentrickserien) und Videospielen schon immer viel übrig hatten. Heute lebt sie mit ihrem Freund – halb Japaner, halb Chinese – circa eine Stunde von Tokyo entfernt. Bis Anfang September ist sie zu Besuch in Deutschland, das war auch der Anlass für unser Wiedersehen-Treffen. Danach geht es für sie zurück ins Land der aufgehenden Sonne. Anfang Dezember muss sie einen Japanisch-Test bestehen, der für die weitere berufliche Laufbahn dort sehr wichtig ist.
Die eine wohnt nach wie vor in Kandel, unserer wunderschönen Heimatstadt, und wartet sehnsüchtig auf den Heiratsantrag ihres Freundes – seit neun Jahren sind beide schon ein Paar. Die andere baut ihr Leben in einem für uns fremden Land auf, fast 10.000 Kilometer von hier entfernt. Und ich? Lebe schon bald seit fünf Jahren in Köln, der immerhin viertgrößten Stadt Deutschlands und bin dort einfach sehr glücklich mit Job, Freunden und überhaupt meinem Leben dort.
Früher hatte ich mehr oder weniger einen gemeinsamen Freundeskreis aus Mädels. Inzwischen hat der sich ein wenig verteilt und aufgebröckelt, was auch daran liegt, dass ich zu manchen mehrere Jahre keinen Kontakt hatte. Am gestrigen Samstag habe ich aber tatsächlich alle meine Fantastic Four aus der Jugend gesehen. Mit einer lieferte ich mir hitzige Küchendiskussionen beim Mehrspieler-Titel Overcooked (absolut empfehlenswert). Bei der anderen kam ich gerade recht zum Essen (reiner Zufall! Ich habe es wirklich nicht darauf angelegt…). Anschließend gab’s auch hier Diskussionen, nämlich über die rechte Gewichtsverteilung auf der Hängematte.
Heute tanke ich Ruhe im Garten. Denn nicht selten herrscht in der Heimat ordentlich Terminstress, da man möglichst viele Menschen sehen möchte und sich ja nun doch nur schlecht verteilen lassen kann. Mein Glückstank ist jetzt wieder frisch aufgefüllt. Es ist schön zu sehen, dass man auch alte Freunde regelmäßig wiedersieht. Ganz egal, wo man zwischenzeitlich so rumgesprungen ist. Und Älterwerden ist ja nun nicht ausschließlich schlecht. Als Jugendliche würde ich jetzt nicht selbstständig in Köln wohnen, ins Bett gehen, wann ich will und mit dem Auto flexibel von A nach B fahren. Und Obstsalat ist ja jetzt auch nicht verkehrt.
Und ich bin ehrlich: Es gab noch Brownies…
2 Kommentare
Vielen Dank für deine Ode an Freundschaft, Obstsalat und Brownies . . . und herzliche Grüße aus dem wilden Süden . . .
Gern geschehen Lothar! Wünsche Zwei- und Vierbeinern einen schönen Sonntag 🙂